Schlüsselwörter: Digitale Gewalt, sexualisierte Gewalt, geschlechtsspezifische Gewalt, Betroffene, Täter*innen, Beratung, Therapie
Digitale Gewalt, d. h. Gewalt mithilfe technischer Geräte und digitaler Medien wie dem Internet, ist nicht getrennt von Gewalt im realen Leben, hat vielfältige Formen, entwickelt sich dynamisch und weist unterschiedliche Schweregrade auf. Selbst bei vermeintlich „leichten“ Formen können die Auswirkungen auf Betroffene enorm sein, bis hin zu schwerwiegendem und langfristigem psychischen und psychosomatischen Erkranken. Bei den Fällen, die die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt erreichen, sind die Täter*innen meist männlich und den Betroffenen bekannt. (Die Motive der Täter*innen zu verstehen ist Teil der Beratungsarbeit und kann helfen, Scham- und Schuldgefühle zu überwinden und die Verantwortung bei den Agressor*innen zu verorten.) Die Beratung ist einzelfallspezifisch, oft komplex, erstreckt sich oftmals über einen längeren Zeitraum und bezieht häufig weitere Fachpersonen, v. a. aus dem IT- und dem juristischen Bereich, mit ein, womit auch Kosten verbunden sein können. Eine Kooperation zwischen Therapeut*innen und Fachberatungsstellen ist aus unserer Sicht sinnvoll, zumal schnelles Handeln wichtig ist, um digitale Gewalt erfolgreich zu stoppen.