Schlüsselwörter: Große Sprachmodelle, Deliberate Practice, Ausbildungsforschung, therapeutische Kompetenz, Künstliche Intelligenz (KI)
Klinische Basisfertigkeiten von Psychotherapeut*innen sind eine wichtige Voraussetzung für den Behandlungserfolg und sollten daher im Rahmen der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung systematisch ausgebildet werden. Moderne Erhebungsmethoden basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) können dabei unterstützen, diese Fertigkeiten zu erfassen und zu trainieren. Insbesondere große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) eröffnen neue Möglichkeiten, therapeutische Reaktionen auf simulierte Patient*innenaussagen automatisch zu evaluieren und eine Begründung für die Einschätzung zu liefern. Ziel dieses neuen Forschungsfeldes ist es, Lernenden ein eigenständiges, KI-gestütztes Üben im Sinne des Deliberate Practice (DP) zu ermöglichen, bei dem therapeutische Reaktionen durch Rückmeldungen schrittweise optimiert werden. Für eine erfolgreiche Implementation müssen jedoch zentrale Herausforderungen adressiert werden. So sollte das Modell etwa keine diskriminierenden Verzerrungen aufweisen und den Schutz der Daten gewährleisten. Wird KI als Unterstützung und nicht als Ersatz für bestehende Methoden verstanden, kann sie die kompetenzorientierte und personalisierte Aus- und Weiterbildung künftig sinnvoll ergänzen.