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Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis 2025-2
Dorothee Scholz

Misogyner Onlinehass und digitalisierte Gewalt als wachsende Herausforderung in der Psychotherapie

  • Produktnummer: VPP2-2025_S2_174188
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Misogyner Onlinehass und digitalisierte Gewalt als wachsende Herausforderung in der Psychotherapie

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Schlüsselwörter: Onlinegewalt, Misogynie, Digitalisierung, psychische Belastung, therapeutische Praxis, Traumatherapie, Selbstwirksamkeit, soziale Isolation, autoritäre Bewegungen, hybride Bedrohungslagen

Der Artikel reißt zu Beginn kurz die gesellschaftlichen Dynamiken hinter frauenfeindlicher Onlinegewalt an, die einen enthemmten Transfer historisch gewachsener misogyner Einstellungen in den digitalen Raum abbildet und gleichzeitig vor dem Hintergrund global erstarkender autoritärer Bewegungen zunehmend politisiert und professionalisiert wird. Die ausgeprägte Öffentlichkeit, Skalierbarkeit und Invasivität der Angriffe können in Verbindung mit einem lückenhaften rechtsstaatlichen Schutz und hybriden Bedrohungslagen zu einer immensen psychischen Belastung für Betroffene werden, was das Phänomen unter anderem auch relevant für Psychotherapeut*innen macht. Der Beitrag beschreibt überblicksartig verschiedene Ausprägungsformen digitalisierter Gewalt und geht auf die damit zusammenhängenden, kontextspezifischen Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit ein. Dabei werden sensible Bereiche deutlich gemacht und häufig auftretende Muster im psychopathologischen Befund der Patient*innen – einschließlich möglicher Behandlungsstrategien – genannt. Auf Best-Practice-Grundlage plädiert der Beitrag außerdem für den individuell zugeschnittenen Einbezug von Elementen, die primär der Traumatherapie, aber auch evidenzbasierten saluto- und weisheitstherapeutischen Ansätzen entlehnt sind. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Auflösung von Hilflosigkeitsaffekten und sozialer Isolation zugunsten einer Selbstwirksamkeitsstärkung zu. Insgesamt soll der Artikel Erfahrungswerte aus der Praxis als Orientierung für die therapeutische Arbeit in diesem vergleichsweise jungen Phänomenbereich zur Verfügung stellen. Gleichzeitig ist auf den subjektiven Charakter dieser Erfahrungswerte sowie die noch ausbaufähige bereichsspezifische Forschungslage hinzuweisen, die sich aufgrund der wachsenden Relevanz des Themas perspektivisch hoffentlich verdichten wird.