30 Jahre, in denen die Psychologie versucht hat, die Gesetze der Psyche zu entdecken, haben zu Begriffsverwirrung und unüberschaubaren Datenbergen geführt – häufig ohne praktische Relevanz. Zeit für einen Neuanfang.
Die Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus, ein Autorenkollektiv von Angehörigen und Student*innen der psychologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, hat damit begonnen, einen alternativen Ansatz für die Wissenschaft von der Seele zu entwickeln. In „Die Psychologie des Alltags“ bricht sie mit der nomothetischen Forschungstradition, in der das Wesentliche unseres Menschseins durch Abstraktionen und allgemeine Gesetze erklärt werden soll. Im Fokus der Arbeitsgruppe steht stattdessen der Mensch und wie er in bestimmten Situationen fühlt, denkt, spricht und handelt. „Die Psychologie des Alltags“ stellt auf kluge, fundierte und unterhaltsame Weise eine Wissenschaft von den Lebensäußerungen vor, die den Menschen wieder nahekommt.