In den letzten Jahrzehnten haben die Amerikaner die ganze Welt mit ihren Rezepten zur Behandlung von psychischen Erkrankungen überschwemmt. Das Buch beschreibt, wie ihre therapeutische Mission den Rest der Welt verrückt macht.
Auf seiner Reise von Hongkong über Sri Lanka und Sansibar nach Japan beobachtet Ethan Watters, wie der Versuch, in den jeweiligen Kulturen das Konzept einer psychischen Krankheit zu modernisieren, dazu führt, dass althergebrachte Ausdrucksweisen von Verrücktheit durch westliche Vorstellungen ersetzt werden. Die amerikanischen Versionen von Depression, Posttraumatischer Belastungsstörung oder Essstörungen verbreiten sich so schnell wie ansteckende Krankheiten.
Doch ist es gerechtfertigt, dass sich Amerika so selbstverständlich zum Therapeuten des ganzen Globus aufschwingt? Mit Blick auf die psychische Gesundheit in den USA, wo inzwischen bei jedem Vierten eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird, ist es fraglich, ob die modernen Ansätze tatsächlich zu einer verbesserten psychischen Gesundheit führen. Watters Schilderungen fremder Kulturen zeigen, dass wir möglicherweise mehr zu lernen als zu lehren haben.
Über den Autor
Der renommierte Journalist und Autor Ethan Watters schreibt regelmäßig für das New York Times Magazine, Discover, Men’s Journal und Wired. Weitere Bücher von ihm sind Urban Tribes, eine Untersuchung der Lebensweisen wohlhabender unverheirateter Paare, sowie Making Monsters: False Memories, Psychotherapy, and Sexual Hysteria (gemeinsam mit Richard Ofshe). Er lebt mit seiner Familie in San Francisco.