Schlüsselwörter: Gefühle, Gefühlskompass, evidenzbasierte Interventionswahl, ATEM, ACT, EFT, ISTDP
Das subjektive Gefühlserleben ist für individualisierte Therapieprozesse ein zentraler Kompass geworden. Die Art, wie Gefühle erlebt und ausgedrückt werden „verrät“, wie ein Mensch gelernt hat, mit seinen Bedürfnissen umzugehen. Ein neuer Paradigmenwechsel in der Psychotherapie empfiehlt auch deshalb eine differenzierte Arbeit im „Gefühlskompass“ („nature, nurture, narrative“) mit transdiagnostischen Prozessalgorithmen und einer evidenzbasierten Interventionswahl von Moment zu Moment. Wir führen interdisziplinäre Forschungsbefunde in dem vereinfachten Modell ATEM (Allgemeiner Therapiekompass Erlebensorientierter Methoden) zusammen, um drei integrative Therapieansätze der verhaltenstherapeutischen (Akzeptanz- und Commitment-Therapie, ACT), humanistischen (Emotionsfokussierte Therapie, EFT) und psychodynamischen Schule (Intensive Short-term Dynamic Therapy, ISTDP) beispielhaft zu vergleichen.