Aus unserer Reihe: Beratung

Vossler, Andreas

Perspektiven der Erziehungsberatung

Kompetenzförderung aus der Sicht von Jugendlichen, Eltern und Beratern

2003 , 328 Seiten

ISBN 978-3-87159-708-4

24.80 Euro

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Die institutionelle Erziehungsberatung wird auf ihrer Suche nach fachlichen Antworten auf die psychosozialen Probleme ihrer Klienten durch den gesellschaftlichen Wandel (Pluralisierung bzw. Individualisierung, veränderte familiale Lebensformen) vor neue Herausforderungen gestellt:

Professionelle Hilfe benötigen insbesondere die Menschen, die sich von Modernisierungsprozessen an den gesellschaftlichen Rand gedrängt sehen. Für Berater/innen wird es zur zentralen Aufgabe, Kinder, Jugendliche und ihre Eltern bei einer produktiven Lebensbewältigung zu unterstützen und die dafür erforderlichen Kompetenzen zu stärken. Es gilt Entwicklungen anzustoßen, die sich über die Beratung hinaus im und für das Leben der Klienten als hilfreich erweisen.

 

Kann Erziehungsberatung in ihrer heutigen Form diesen neuen Anforderungen gerecht werden? Liefert sie die Qualität, die ihre Anbieter immer wieder behaupten?

Im vorliegenden Band kommen dazu vor allem die Betroffenen selbst – Jugendliche, Eltern und ihre Berater – zu Wort, die im Rahmen einer multimodalen Studie nach ihren Beratungserfahrungen gefragt wurden. Besonderes Augenmerk wird auf die in der aktuellen Qualitätsdebatte bisher vernachlässigte Perspektive der Heranwachsenden gerichtet. Fallanalysen machen deutlich, unter welchen Bedingungen sich der Kohärenzsinn von Jugendlichen – als Basiskompetenz für eine produktive Lebensbewältigung – im Beratungsprozess fördern lässt. Aus den ermittelten Ergebnissen und theoretischen Reflektionen werden fundierte Anregungen zur Verbesserung der Beratungspraxis abgeleitet.

 

 

Inhalt:

Prolog: Erziehungsberatung im Qualitätsdiskurs

1 Institutionelle Erziehungsberatung im gesellschaftlichen Wandel
1.1 Der institutionelle Rahmen der Erziehungsberatung
1.1.1Definitionen zur institutionellen Erziehungsberatung
1.1.2 Geschichtliche Entwicklung
1.1.3 Aktuelle gesetzliche Grundlagen
1.1.4 Institutionelle Bedingungen und Grundprinzipien

1.2 Konzepte und Arbeitsweisen in der Erziehungsberatung
1.2.1 Beratung und Therapie
1.2.2 Prävention und Information
1.2.3 Offene und gemeindenahe Ansätze

1.3 Erziehungsberatung im gesellschaftlichen Wandel
1.3.1 Modernisierungsprozesse und ihre Auswirkungen auf die Klienten der Erziehungsberatung
1.3.2 Erziehungsberatung im „Modernisierungszwang“
1.3.3 Neue Anforderungen an Erziehungsberatung
1.4 Zusammenfassung und Integration: Sieben Thesen zur Erziehungsberatung im gesellschaftlichen Wandel

2 Basiskompetenzen für eine produktive Lebensbewältigung – das Konzept des Kohärenzsinns
2.1 Der theoretische Hintergrund – das Salutogenese-Modell
2.1.1 Abkehr von der Pathogenese
2.1.2 Grundannahmen des Salutogenese-Modells
2.2 Das Konzept des Kohärenzsinns (SOC)
2.2.1 Definition und Komponenten des SOC
2.2.2 Verhältnis des Kohärenzsinns zu anderen psychologischen Konzepten
2.2.3 Wirkungsweisen des SOC: theoretische Annahmen und empirische Befunde
2.2.4 Kritik am SOC-Konzept
2.3 Die Entwicklung des Kohärenzsinnes
2.3.1 Antonovskys Annahmen zur Kohärenzsinnentwicklung
2.3.2 Identitäts- und Kohärenzsinnentwicklung im Jugendalter
2.3.3 Einflussfaktoren auf die SOC-Entwicklung
2.4 Der Familien-Kohärenzsinn als kollektives Konzept
2.4.1 Definition und potentieller Einfluss des Familien-Kohärenzsinns
2.4.2 Operationalisierungen des FSOC-Konzeptes
2.4.3 Studien zum Familien-Kohärenzsinn
2.5 Erziehungsberatung und Kohärenzsinnentwicklung
2.6Zusammenfassung und Integration

3 Qualitätssicherung und Evaluation in der Erziehungsberatung
3.1 Qualitätssicherung in der Erziehungsberatung 3.1.1 Der Diskurs zur Qualitätssicherung
3.1.2 Qualitätssicherung in Psychotherapie und Erziehungsberatung
3.1.3 Risiken und Chancen des Qualitätsdiskurses in der Erziehungsberatung
3.2 Psychotherapie- und Evaluationsforschung
3.2.1 Der Diskurs zur Psychotherapieforschung
3.2.2 Evaluation und Evaluationsforschung
3.3 Evaluation von Erziehungsberatung
3.3.1 Untersuchungen zur Evaluation von Erziehungsberatung
3.3.2 Methodische Probleme bei der Evaluation von Erziehungsberatung
3.3.3 Empirische Befunde zu Zugangs- und Rahmenbedingungen
3.3.4 Empirische Befunde zum Beratungsprozess
3.3.5 Empirische Befunde zu Beratungseffekten
3.3.6 Empirische Befunde zur Beratungszufriedenheit
3.4 Kinder und Jugendliche in Therapie- und Beratungsforschung
3.4.1 Kinder und Jugendliche in der systemischen Familientherapie
3.4.2 Kinder und Jugendliche in der Erziehungsberatung
3.5 Zusammenfassung und Integration

4 Eine multiperspektivische und multimodale Evaluationsstudie
4.1 Untersuchungsrahmen und -design
4.1.1 Rahmenbedingungen und Evaluationsauftrag
4.1.2 Perspektiven- und Methodenkombination zur Evaluation von Erziehungsberatung
4.1.3 Evaluationsdesign und Untersuchungsablauf
4.2 Zentrale Fragestellungen der Studie
4.2.1 Beratungsbewertung aus der Sicht von Jugendlichen, Eltern und Beratern
4.2.2 Assoziierte Faktoren des Beratungserfolgs aus Elternsicht
4.2.3 Zusammenhang zwischen Erziehungsberatung und Kohärenzsinn
4.3 Beschreibung der Stichproben
4.3.1 Eltern
4.3.2 Kinder und Jugendliche
4.3.3 Berater und Beratungsstellen
4.4 Erhebungsverfahren und Auswertungsstrategien
4.4.1 Fragebogen zur Erziehungs- und Familienberatung (FEF)
4.4.2 Fragen an den/die Berater/in (FB)
4.4.3 Interview und Fragebögen für Jugendliche
4.4.4 Kohärenzsinnfragebögen
4.4.5 Auswertungsstrategien
4.5 Zusammenfassung und Integration

5 Beratung aus unterschiedlichen Perspektiven
5.1 Der Zugang zur Beratung
5.1.1 Anlass zur Beratung
5.1.2 Beratungsmotivation
5.1.3 Vorerfahrung mit psychologischen Hilfen
5.1.4 Erwartungen und Bedenken gegenüber einer Beratung
5.1.5 Institutionelle Rahmenbedingungen
5.2 Bewertung des Beratungsprozesses
5.2.1 Beratungsbeziehung
5.2.2Beratungstechnik
5.3 Wahrgenommene Veränderungseffekte
5.4 Zufriedenheit mit der Beratung
5.5 Integration der Ergebnisse: Perspektiven zur Erziehungsberatung
5.1.1 Die Perspektive der Eltern
5.1.2 Die Perspektive der Jugendlichen
5.1.3 Die Perspektive der Berater

6 Analysen zum Beratungserfolg aus Elternsicht
6.1 Statistische Analysen zum Beratungserfolg
6.2 Analysen zur Beratungszufriedenheit
6.2.1 Zusammenhänge mit Beratungszufriedenheit
6.2.2 Diskriminanzanalyse: Was kennzeichnet zufriedene Klienten?
6.3 Analysen zu wahrgenommenen Veränderungseffekten
6.3.1 Zusammenhänge mit Veränderungseffekten
6.3.2 Diskriminanzanalyse: Was kennzeichnet Klienten mit vielen Veränderungseffekten?
6.4 Integration der Ergebnisse: Faktoren für eine erfolgreiche Beratung
6.4.1 Faktoren für Beratungszufriedenheit
6.4.2 Faktoren für wahrgenommene Veränderungseffekte

7 Erziehungsberatung und Kohärenzsinnförderung
7.1 Zusammenhänge zwischen Beratungsvariablen und Familien-Kohärenzsinn
7.2 Kohärenzsinnförderung bei Jugendlichen in der Erziehungsberatung
7.3 Fallanalysen zum Zusammenhang von Erziehungsberatung und Kohärenzsinn
7.3.1 Fallbeispiel Nina (20 J.): „Alles hat seinen Sinn, auch wenn ich den nicht weiß“
7.3.2 Fallbeispiel Manuel (18 J.): „Es ist halt so ein bisschen Vernachlässigung“
7.4 Integration der Ergebnisse: Wie kann Erziehungsberatung den Kohärenzsinn fördern?

8 Perspektiven für die Beratungspraxis
8.1 Partizipationshindernisse für junge Klienten in Beratungsprozessen
8.2 Partizipationsförderung in der Beratung mit Kindern
8.3 Zugänge zu Jugendlichen in der Erziehungsberatung
8.4 Nutzerbefragung und Perspektivenvergleich im Beratungsalltag

Anhang
A. Verzeichnisse
B. Methoden
C. Erhebungsverfahren

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