Aus unserer Reihe: Allgemeines Programm

Hermer, Matthias / Röhrle, Bernd (Hrsg.)

Handbuch der therapeutischen Beziehung, Bd.1

Allgemeiner Teil

2008 , 796 Seiten

ISBN 978-3-87159-081-8

44.00 Euro

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„Das Werk ist ein bedeutender Meilenstein für die Standortbestimmung und die weitere Entwicklung der Psychotherapie und der psychosozialen Beratung.“
(Rudolf Sanders, Beratung Aktuell, 2/2009)

„Die beiden Bände werden … wohl schon bald zu einem Standardwerk
über die TB avancieren – zu Recht!“
(Michael Marwitz, Verhaltenstherapie, 2/2009)

 

Seit langem weiß man, dass eine gute therapeutische Beziehung den Erfolg einer Psychotherapie wenigstens genauso gut voraussagt wie alle speziellen therapeutischen Techniken. Es bleibt die Frage, welche Aspekte dieser Beziehung von besonderer Bedeutung sind und wie man diese auch innerhalb verschiedener Therapieformen und bei unterschiedlichen Problemlagen herstellen kann.

Dieser Frage stellen sich deutschsprachige und amerikanische Experten aus Forschung und Praxis in einem noch nie da gewesenen breit angelegten Handbuch, das sich an alle richtet, die professionell in den verschiedensten Handlungsfeldern mit psychisch beeinträchtigten Personen umgehen. Die Beiträge gründen auf aktuellen empirischen Kenntnissen und reichhaltigen Praxiserfahrungen.


Inhalte des Buches:

  • Grundlagen der therapeutischen Beziehung
  • Technik und Kunst der Beziehungsgestaltung
  • Probleme der Beziehungsgestaltung
  • Störungsspezifische Beziehungsgestaltung
  • Modelle der therapeutischen Beziehung
  • Allgemeine Kontexte und Behandlungssettings
  • Spezielle soziale Gruppen


  • Über die Herausgeber

    Matthias Hermer, Psychologischer Psychotherapeut; Jahrgang 1952. Seit 1977 in der psychiatrischen Klinik Warstein (Sauerland). Interessenschwerpunkte: methodenübergreifende Behandlungskonzepte; Psychotherapie und Gesellschaft; psychosoziale Versorgung; soziale Netzwerke. Veröffentlichungen zu diesen Themen und zu Qualitätssicherung, Ressourcenorientierung, therapeutischer Beziehung, Sozialpsychiatrie, Therapietechniken und nonverbalen Psychotherapieprozessen.

    Bernd Röhrle, Psychologischer Psychotherapeut, Supervisor, Jahrgang 1947. Hochschullehrer im Bereich Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Philipps-Universität Marburg. Interessenschwerpunkte: integrative psychotherapeutische Methoden, Kontexte der Psychotherapie, soziale Netzwerke, Prävention und Gesundheitsförderung, klinisch-psychologische Diagnostik (kognitive Methoden).

     

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    Rezensionen:

    „Dass die therapeutische Beziehung das wichtigste Prozessmerkmal für den Behandlungserfolg ist, gehört zum beraterischen und therapeutischen Allgemeinwissen. Aber was heißt es, wenn von Qualität der Beziehung gesprochen wird? Ist sie abhängig von der Beziehungsfähigkeit einer Klientin oder eines Klienten, vom Zusammentreffen sich besonders gut ergänzender Gesprächspartner, von den interpersonellen Fähigkeiten oder methodischen Fertigkeiten des Therapeuten? Oder ist sie einfach nur ein Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit von Patient und Therapeut? Ist also eine gute Beziehung eine notwendige oder sogar hinreichende Bedingung für den Erfolg einer Therapie oder ist die Wirkung der Beziehung lediglich mittelbar, als ein wichtiges Medium für therapeutisches Lernen?
    Den Herausgebern ist es hervorragend gelungen, angesichts der zentralen Bedeutung der therapeutischen Beziehung für Psychotherapie und Beratung und auch angesichts einer Fülle noch offener Fragen und Problemen, das Thema ,aufzuschließen‘.
    Im ersten Teil über die Grundlagen finden neurobiologische Indikationen therapeutischer Beziehungen ebenso ihren Platz wie die Ethik oder berufsrechtliche Aspekte. Im zweiten Teil geht es dann um die Technik und Kunst der Beziehungsgestaltung, zum Beispiel um die Frage, wie Patienten über Kooperationen zur Selbstregulation, zum Selbstmanagement finden. Sodann werden Probleme der Beziehungsgestaltung aufgegriffen, wie etwa Therapiemotivation, Widerstand oder auch Umgang mit Therapieabbruch und Therapiewechsel.
    Im zweiten Band werden störungsspezifische Verhaltensweisen der Beziehungsgestaltung aufgegriffen, mit Themen wie Schizophrenie, Zwänge oder somatoforme Störungen. Dann wird das Beziehungsthema aus der Sicht der wichtigsten Therapieverfahren im Zusammenhang mit verschiedenen Kontextbedingungen und bei bestimmten sozialen Gruppen – Männer, ältere Menschen, Kinder und Jugendliche – oder eine schichtenspezifische Beziehungsgestaltung mit proletarischen Unterschichtsangehörigen aufgegriffen.
    Auf über 1.600 Seiten von den renommierten Fachleuten ihres jeweiligen Gebietes finden Leser und Leserinnen nicht nur eine Fülle an Anregungen für die eigene Beratungstätigkeit, sondern darüber hinaus auch die Möglichkeit, das eigene Beziehungsverhalten kritisch zu reflektieren. Angesichts der zentralen Bedeutung dieses Themas kann man den Herausgebern nur für das nun vorliegende Ergebnis – das sicherlich mit viel Kleinarbeit und Engagement verbunden war – größte Hochachtung entgegenbringen. Das Werk ist ein bedeutender Meilenstein für die Standortbestimmung und die weitere Entwicklung der Psychotherapie und der psychosozialen Beratung.“

    Rudolf Sanders, Beratung Aktuell, 2/2009



    „Die Qualität der therapeutischen Beziehung ist der stärkste Wirkfaktor für den Behandlungserfolg. Ein Befund, der zwischenzeitlich durch mehr als 1.000 empirische Therapiestudien gestützt wird. Wer sich mit diesem Thema vertiefend beschäftigen möchte, wird hierbei nicht selten auf Literatur aus dem letzten Jahrtausend verwiesen. Mit dem 2008 im dgvt-Verlag erschienen ,Handbuch der therapeutischen Beziehung‘ haben Matthias Hermer (Psychologischer Psychotherapeut in der Psychiatrischen Klinik Warstein) und Bernd Röhrle (Hochschullehrer im Bereich Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Philips-Universität Marburg) diesem bedauerlichen Zustand eine Ende bereitet. In den beiden von ihnen herausgegebenen Bänden wird das Thema der therapeutischen Beziehung in umfassender und perspektivisch vielschichtiger Weise dargestellt. Dabei ist es den Herausgebern gelungen, national und international renommierte Autoren für ihr Projekt zu gewinnen (z.B. Michael Lambert, Adam Horvath, Lorna Benjamin, Larry Beutler, Horst Kächele, Helmut Thomä, Helm Stierlin, Willi Butollo, Martin Bohus, Rainer Sachse, Jochen Eckert, Jürgen Kriz). Bereits diese Aufzählung verdeutlicht, dass Hermer und Röhrle an einem therapieschulenübergreifenden Herangehen gelegen war. Dies verleiht den beiden Bänden einen erfrischend undogmatischen bzw. pragmatischen Charakter, ohne dabei einem theoretischen ,Integrationismus‘ das Wort zu reden.
    In den Beiträgen wird, vereinfacht gesprochen, die therapeutische Beziehung (TB) als abhängige Variable (welche Faktoren wirken sich wie auf die TB aus?), unabhängige Variable (wie wirkt sich die TB auf den Therapieverlauf bzw. den Therapieprozess aus?) oder Moderatorvariable (inwieweit wird eine störungsspezifische Therapie durch die TB moderiert?) konzeptualisiert. Hierzu wurden die beiden jeweils rund 800 Seiten umfassenden Bände in einen allgemeinen und einen speziellen Teil unterteilt. Im allgemeinen Teil (Band 1) werden im Anschluss an eine sehr lesenswerte (1) Ein- und Hinführung der Herausgeber zum Thema (2) die Grundlagen, (3) Technik und Kunst der Beziehungsgestaltung und (4) Probleme der Beziehungsgestaltung in jeweils mehreren Beiträgen abgehandelt. Im speziellen Teil (Band 2) wird in vier übergreifenden Abschnitten mit jeweils mehreren Beiträgen auf (5) die störungsspezifische Beziehungsgestaltung, (6) schulenspezifische und integrative Ansätze der therapeutischen Beziehung, (7) Kontexte sowie (8) spezielle soziale Gruppen eingegangen. Die skizzierte Gliederung verdeutlicht, dass die Bände dem Anspruch eines Handbuches gerecht werden. Sie bieten einen umfassenden, theoretisch fundierten, empirisch abgesicherten und durch praktische Beispiele angereicherten Überblick über die Thematik. Dabei erhält der Leser nicht nur eine Fülle von Informationen, sondern wird auch zum Weiterdenken und Weiterlesen angeregt. Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass man sie auch ohne Kenntnis der anderen lesen kann. Dieser Vorteil erweist sich jedoch als Nachteil, wenn man längere Passagen des Buches liest und immer wieder auf Redundanzen stößt, die zum zügigen Überlesen einladen. Auch weisen nicht alle Beiträge die gleiche hohe Qualität auf und enttäuschen, entweder weil sie zu theorielastig ausfallen und man sich mehr empirische Belege für die Thesen der Autoren gewünscht hätte oder weil das eigentliche Thema, die TB, insgesamt zu kurz kommt. Angesichts der Qualität des Buches als Ganzem, treten diese Mängel jedoch in den Hintergrund. Die beiden Bände werden deshalb wohl schon bald zu einem Standardwerk über die TB avancieren – zu Recht!“

    Michael Marwitz, Verhaltenstherapie, 2/2009



    „War in Freuds ursprünglichem psychoanalytischen Setting der Klient derjenige, der etwa durch freie Assoziation Schritt für Schritt sein Unbewusstes aufdeckte und der Therapeut eher eine hörende Funktion hatte, ist in den vergangenen Jahrzehnten die psychotherapeutische Beziehung in der Vordergrund gerückt. Die therapeutische Beziehung wird mittlerweile sogar als eine wesentliche Grundlage für Veränderung und persönliche Entwicklung gesehen. Die vorliegende zwei Bände versuchen systematisch und aus dem Blickwinkel der unterschiedlichen Schulen und Behandlungsansätzen die Therapeut-Klient-Beziehung in den Blick zu nehmen. Neben den Grundlagen werden im ersten Band Technik und Kunst der Beziehungsgestaltung, aber auch Probleme beschrieben und analysiert. Der zweite Band widmet sich der störungs- und schulenspezifischen Beziehungsgestaltung (z.B. Depression, Angststörungen, Zwänge / Gesprächspsychotherapie, integrative Modelle) und der Betrachtung der Beziehungsarbeit im Zusammenhang mit verschiedenen Kontextbedingungen und bei speziellen sozialen Gruppen (Frauen, Männer, ältere Menschen). Ein Grundlagenband, der die vielfältigen Aspekte der therapeutischen Beziehung praxisorientiert und anschaulich aufarbeitet.“

    Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de


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