Aus unserer Reihe: Allgemeines Programm

Schmerl, Christiane

Und sie bewegen sich doch ...

Aus der Begegnung von Frauenbewegung und Wissenschaft

2006 , 372 Seiten

ISBN 978-3-87159-062-7

28.00 Euro

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„Pointiert, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und mit einem umfangreichen
Literaturanhang ausgestattet liegt mit dieser Publikation ein unverzichtbarer Sammelband
im Spannungsfeld von Frauenbewegung und Wissenschaft vor.“

(S. Strohschneider-Laue, Ebensolch Rez-E-zine)


Die Frauenbewegung der letzten 40 Jahre hat die Kulturen der westlichen Welt nachhaltiger verändert als viele andere soziale Kräfte. Sie wird aber in ihren sozialen Erfolgen und in ihren wissenschaftlichen Leistungen und Denkanstößen bei weitem unterschätzt. Neben politischen wie rechtlichen Veränderungen hat das in nur einer Generation erarbeitete Wissen im Bereich der Humanwissenschaften (Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Medizin, Sexualwissenschaft, Geschichte, Jura, Medienwissenschaften etc.) einen radikaleren Perspektivenwechsel auf alle sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Einrichtungen ermöglicht, als er je zuvor in den abendländischen Zivilisationen stattgefunden hat. Der vorliegende Band erklärt anhand zentraler Themen (Herrschaft, Recht, Aggression, Sexualität, Gesundheit, Erziehung, Wissenschaft, Liebe, Macht, Bildergebrauch u.v.m.) die Erfolge, Erkenntniswege und Kritik-Erfahrungen aus der Begegnung zwischen Frauenbewegung und Wissenschaften.

 

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Rezensionen:

„Dass Christiane Schmerl etwas auszusagen hat, hat sie immer wieder aufs Neue bewiesen und dies benötigte eigentlich keine besondere Betonung mehr. Aber man kann nicht genug hervorheben, dass ihre inhaltlich pointierte wie sprachlich geniale Herangehensweise wesentlich dazu beigetragen hat, Ansprüche der Frauenbewegung lesenswert zu machen; denn das ist in der Frauenbewegung und Genderforschung, in der die Schwere der Erkenntnisse die Leichtigkeit der Feder belastet, nicht selbstverständlich. Ein Viertel Jahrhundert ihrer Forschungen liegen in diesem Band als komprimierter Überblick vor und tragen noch immer maßgeblich dazu bei Sichtweisen zu wandeln.
An keiner anderen Stelle können in sechs Kapiteln Stationen der Frauenbewegung(en) nachvollzogen und zugleich die Höhen und Tiefen im gegensätzlichen Diskurs und zur Selbstreflexion anregend ausgelotet werden. Erkenntnisse, Kritikpunkte und Leistungen der Frauenbewegung werden vorgestellt und im betreffenden Kontext ausgewertet. Ausgehend von einer kulturhistorischen Betrachtung, werden infolge Eroberung und Wandlung der etablierten Wissenschaft durch Frauen analysiert. Ein Prozess, der auch anhand von konkreten Beispielen einer kritischen und immer wieder aktuellen Betrachtung unterzogen wird. Der so genannte ,Exkurs‘ zeigt, dass das öffentliche (Medien-)bild der Frau konträr zum Fortschritt der kulturellen, rechtlichen wie ökonomischen - mal abgesehen davon, dass Frauen noch immer rund 30% weniger verdienen als Männer in gleichen Positionen - steht. Zuletzt werden im Kapitel anhand sechs ausgewählte Biografien kreativer Paare - Lillian Hellman/Dashiell Hammet, Margaret Mead/Gregory Bateson, Marie Sklodowska/Curie Pierre Curie, Simone Schwarz-Bart/André Schwarz-Bart - aufgezeigt ob, wo und wie Gechlechtergrenzen für- und miteinander und unter welchen Voraussetzungen verschoben wurden.
Pointiert, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und mit einem umfangreichen Literaturanhang ausgestattet liegt mit dieser Publikation ein unverzichtbarer Sammelband im Spannungsfeld von Frauenbewegung und Wissenschaft vor.

S. Strohschneider-Laue, Ebensolch Rez-E-zine


... Erlaubt man sich nach der Lektüre dieser 370 Seiten einen Rückblick und eine abschließende Einschätzung des Buches, dann bleibt auch für erprobte BegleiterInnen des feministischen Diskurses die (Wieder-)Begegnung mit zentralen Themen feministisch inspirierter Forschung aus den vergangenen dreißig Jahren, einiges an Wissenszuwachs im Detail, die Konfrontation mit erfrischend klar formulierten Positionen sowie ein sprachlich und stilistisch erfreuliches Leseerlebnis.
Für in den theoretischen Debatten der Frauenbewegung weniger Erprobte bietet der Band gut lesbare Einführungen zu den einzelnen Themengebieten, die man durchaus auch nach Art eines Handbuches einzeln nutzen kann.

Stefanie Soine
In Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Heft 69/2007


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